Sunparks Oostduinkerke Oostduinkerke aan zee

Oostduinkerke (Deutsch: Ostdünkirchen) in der belgischen Provinz Westflandern ist ein beliebter Badeort und ein Ausflugsziel für Touristen aus ganz Europa. Ein paar Kilometer vom Meer entfernt gibt es ganzjährigen Wasserspaß im Aquapark des Sunparks Oostduinkerke Oostduinkerke aan zee. Der Ferienpark ist einer von vier Sunparks in Belgien und ist gut mit dem Auto zu erreichen, kostenfreie Parkplätze für Tagesbesucher gibt es zu Hauf. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Badeort an der Nordseeküste nahe der französischen Grenze reisen möchte profitiert von der nur knapp 20 Gehminuten entfernten Haltestelle "Oostduinkerke-Groenendijk Bad". Hier hält die Kustram, die längste Straßenbahnlinie der Welt, die die beiden Badeorte Knokke im Norden der Nordseeküste und De Panne im Süden miteinander verbindet.

Anders als bei den großen Brüdern von "Center Parcs" sind der Market Dome und der Aquapark im Sunparks Ostduinkerke räumlich voneinander getrennt. Das Schwimmbad ist in einem separaten Gebäude untergebracht, der Eingangsbereich ist entsprechend übersichlich gehalten und man muss sich nicht durch tropisches Gebüsch wühlen, um den Eingang zu finden. Parkgäste können nach dem Betreten des Foyers direkt links herum durch die Drehkreuzanlage, Tagesgäste bezahlen am rechten Kassen-Counter ihren Eintritt und können dann durch eine zweite Drehkreuzanlage weiter zum Umkleidebereich.

Die Umkleiden im Sunparks Oostduinkerke befinden sich im Keller, sind sehr übersichtlich und waren bei unserem Besuch sehr gepflegt. Helle Beleuchtung sorgt für reichlich Licht in den Umkleiden. Neben zahlreichen Einzelumkleiden gibt es auch etwas größere Familienumkleiden mit integriertem Wickeltisch. Generell wirken die Kabinen ein wenig wackelig, zum schnellen umziehen reicht es aber auf jeden Fall. Kleider und die Schwimmtasche finden in einem der Kleiderspinde ihren Platz, zur Nutzung wird eine Euro-Münze als Pfand benötigt.

Die Duschen sind Sunparks- und CenterParcs-typisch im Durchgangsbereich zwischen Umkleiden und Schwimmbad untergebracht. Geschlechtertrennung gibt es hier nicht, geduscht wird mit Badebekleidung. Über eine Rampe geht es nun vom Untergeschoss nun hoch ins Erdgeschoss, ab in die Schwimmhalle des Aqua Fun.

Dem Bad sieht man sein Alter an vielen Stellen leider deutlich an. Während im Eingangsbereich und in den Umkleiden kaum Mängel aufgefallen sind, wird es in der Schwimmhalle umso deutlicher. An vielen Stellen sind rostige Stellen, die Galerie war bei unserem Besuch gänzlich gesperrt und auch bei der Becken-Dekoration und den kleinen Mosaik-Steinchen klafften oft Lücken.
Generell wurde aber sehr auf Sauberkeit geachtet, die Anlage wirkt trotz der Mängel nutzbar und schreckt nicht vor einem Besuch ab. Die tropische Wasserlandschaft ist unter einen großen, lichtdurchlässigen Kuppel untergebracht. Zahlreiche tropische Pflanzen zieren das Bild, grüne Gräser hauchen der Szenerie Leben ein und Steinformationen lassen an manchen Stellen Dschungel-Feeling aufkommen.
Zentraler Bestandteil des Aqua Fun ist das große Wellenbecken, welches über einen flachen Strandeinstieg betreten werden kann. An der rechten Seite münden zwei Kinder-Rutschen ins flache Wasser. Viel Spaß bietet der Wellenkanal. Dort schaukelt die Brandung ordentlich auf und man kann sich von vorne bis fast ans Ende des Kanals treiben lassen, während im restlichen Wellenbecken eher familientauglicher Wellenspaß angesagt ist. Eine große Wassersäule in der Nähe der Kinderrutschen sorgt vor allem bei den kleinen Badegästen für spritziges Badevergnügen.

Für die Kids geht es gleich nebenan im nett gestalteten und recht groß ausgefallenen Kinderbecken weiter. Zahlreiche wasserspeiende Figuren und zwei Kinderrutschen laden zu kurzweiligem Wasserspaß ein. Die Wand rund um das Becken ist bunt und kindgerecht gestaltet. Eltern können direkt am Beckenrand mit ihren Kleinen planschen oder sich auf Liegen in unmittelbarer Umgebung ausruhen, während die Pampersrocker im Wasser toben.

Hinter dem Wellenbecken geht es eher gemütlich zur Sache. Dort wartet das Ruhebecken in tropischer Atmosphäre mit mehreren Whirlliegen und Schwallduschen. Die Wassertemperatur ist für viel Ruhe allerdings ein wenig frisch, ein oder zwei Grad mehr wären hier nicht verkehrt gewesen.

Vom Wellenbecken zweigt ein Kanal ab, der den Badegast direkt in das ganzjährig nutzbare Außenbecken bringt. Die Wassertemperatur ist hier gefühlt leider etwas frischer als im Innenbereich, sodass es relativ schnell kalt wird und man vor allem während der kalten Jahreszeit schnell wieder den Innenbereich aufsucht. Im Sommer kann man hier aber wunderbar auf Whirlliegen entspannen und sogar die direkt um das Becken herum angelegte Sonnenterrasse für ein ausgiebiges Sonnenbad auf bereitgestellten Liegen nutzen.

Auf dem Weg zu den beiden ersten Rutschen kommen wir an zwei Whirlpools vorbei. Die in Mulden eingebauten Sprudelbecken bieten Platz für jeweils bis zu sechs Personen. Hier kann man es aushalten, die Wassertemperatur ist sehr angenehm. Nicht zuletzt deshalb muss man Glück haben, überhaupt einen Platz in den ständig belegten Pools zu bekommen.

Vom Rutschenturm mitten in der Halle startet eine offene Riesenrutsche. Das grüne Spaßgerät verfügt über keine Ampelanlage, ein Teil des Verlaufes lässt sich allerdings von oben einsehen. So muss jeder selbst abschätzen, ob der Abstand zum Vordermann ausreicht. Die Rutsche hat keine Altersbegrenzung und ist entsprechend auch bei Kids beliebt, obwohl man mit Schwung am Start durchaus schnell werden kann. Spaßig ist vor allem die finale S-Kurve der 40 Meter langen Riesenrutsche. Dort haut es einen von rechts nach links in die Bande, wo man sich fast überschlägt und dann per Plumpsauslauf im Spaßbecken landet.

Zweite Rutsche am Rutschenturm ist die steile Breitrutsche. Diese sorgt mit geschätzten vier Metern für eher kurzen aber knackigen Rutschenspaß. Unten wartet auch hier der Plumpsauslauf ins Spaßbecken.

Das Spaßbecken dient nicht nur als Rutschenauslauf sondern ist auch als Freizeitlagune beliebt. Vor einer dekorierten Steinwand kann man hier fröhlich planschen und sich unter zwei Mini-Kippeimern duschen.

Über eine Fliesenbreitrutsche führt der Weg außerdem nach unten ins Wellenbecken, sodass man keine Umwege in Kauf nehmen muss, wenn die Brandung ruft.

Neben den Rutschen in der Schwimmhalle warten zwei weitere Highlight in einem eigenen Rutschenturm, der von außen gewisse Ähnlichkeit mit dem mittlerweile umgestalteten alten Turm des Miramar Weinheim hat. Beide Rutschen stammen vom mittlerweile nicht mehr existenten Hersteller PPK Promoplast und sind somit absolute Raritäten.
Los geht es mit der Black Hole Röhrenrutsche Zeus-Buis, die aus gewaltigen 15 Metern Höhe startet und dabei "nur" 120 Meter lang ist. Bereits am Start gibt es dank eines flotten Drops ordentlich Speed für den Weg durch die teils dunkle und teils blau-transluzente Röhre. Die Black-Hole-Abschnitte werden von Farbwechsel-Lichtelementen beleuchtet, während man mit hoher Geschwindigkeit durch die Röhre donnert. Der Verlauf erinnert entfernt an die Rutsche "Typhoon" (ehemals blauer Wal) im Miramar Weinheim. Zwei Jumps in der Röhre, eine extrem schnelle 360°-Helix und ein steiler Drop ins Auslaufbecken sind die Highlights der Röhrenrutsche Zeus-Buis im Sunparks Oostduinkerke.

Auf gleicher Höhe wie die Zeus-Buis startet die grüne Turborutsche Apollo-Buis. Die 80 Meter lange Speed-Rutsche legt am Anfang mit einer steilen 360°-Helix los. Das Gefälle nimmt dabei rapide zu und wann wird mit irrer Geschwindigkeit durch die rechtsverlaufende Kurve gejagt. Anschließend folgt eine kurze Gerade und dann ein Einschlag in eine weitere harte Rechtskurve. Danach geht es mit Karacho ins Flachwasser-Landebecken, welches erhöhte Seitenränder als Spritzschutz bietet. Erst, wenn man das lange Auslaufbecken verlassen hat, wird die Rutsche für den nächsten Adrenalin-Junkie freigegeben.

Die Rutschen sind einfach genial und machen ordentlich Laune, die Verarbeitung ist klasse und die Fugen nur an manchen Stellen zu spüren. Die PPK-Raritäten gehören zur heftigeren Sorte, vor allem die Black Hole ist extrem gelungen und sticht durch den flotten und interessanten Verlauf hervor. Die Rutschen sind für einen Ferienpark außerordentlich heftig - sonst setzt man in Sunparks und Center Parcs ausschließlich auf familientaugliche Attraktionen. In Oostduinkerke bedient man jedoch auch die Action-Fans - gut so!