Océade - Parc Aquatique Brüssel

In unserem westlichen Nachbarland Belgien tummeln sich viele kleine, aber auch ein paar große Erlebnisbäder mit reichlich Auswahl für Rutschenfans. In der Stadt von Manneken Pis befindet sich direkt neben dem berühmten Atomium das Océade Brüssel. Das Bad befindet sich nördlich vom Stadtzentrum in der Nähe des ehemaligen Expo-Geländes. Die Wasserspaß-Einrichtung gehört zum Bruparck. Dieser Park umfasst das weitläufige Gelände rund um das Atomium, der Ausstellung Mini-Europa und den größten Park Brüssels Heyselpark. Die Parkplatz-Situation in direkter Umgebung ist gut, man sollte sich allerdings auf teils recht hohe Parkgebühren einstellen. Die Anreise mit Bus und Bahn ist hingegen problemlos möglich, der Bahnhof und die U-Bahn-Station Heysel sind nur ein paar Gehminuten vom Océade entfernt.

Im Bad angekommen steht man im relativ kleinen Eingangsbereich des Bades. Bei viel Andrang kann es auch schon mal vorkommen, dass die Warteschlange bis vor die Tür reicht. Nach dem Bezahlen an der Kasse geht es weiter durch eine Drehkreuzanlage. Dort wird man nun vom Maskottchen des Océade Brüssel, einem bunten Papagei mit Piraten-Mütze und Augenklappe, begrüßt. Wie in einem Freizeitpark wird man hier gemeinsam mit dem bunten Vogel abgelichtet - das Bild oder einen Schlüsselanhänger kann man beim Verlassen erwerben, die fertig ausgedruckten Andenken liegen dank aufmerksamer Mitarbeiter schon am Ausgang bereit.

Zu den Umkleiden gelangt man über eine Treppe, welche ins Untergeschoss des Océade Brüssel führt. Hier stellt sich dank großer Schatzkarte an der Wand und viel Holz bereits Piratenfeeling ein. Die Umkleiden sind optisch toll gestaltet und die Holzelemente vermitteln ein stimmiges Gesamtbild, welches durch die helle Beleuchtung komplettiert wird. Die zahlreich vorhandenen Einzelumkleiden bieten auch bei großem Andrang noch ein Plätzchen zum umziehen. Viele Schließfächer ermöglichen das Verstauen der Schwimmtasche und von den Klamotten. Für die Spinde wird eine Euro-Münze als Pfand benötigt. Der Schlüssel hängt an einem flexiblen Gummiarmband, welches auch bei kleinen Händen sicheren Halt gewährleistet und selbst bei dickeren Handgelenken nicht spannt und so angenehm und sicher zu tragen ist.

Jetzt geht es wieder eine Ebene höher, ab zur Piraten-Wasserwelt. Den größten Platz in der hellen und toll dekorierten Schwimmhalle nimmt das große Wellenbecken ein. Bei Wellengang gibt es eine ordentliche Brandung, welche im flachen Einstiegsbereich des Beckens wie am Meer bricht. Ein großes Kletterseil führt quer über das Becken und erlaubt waghalsige Stunts über dem Wasser. Zahlreiche Bademeister überwachen das Geschehen vom Beckenrand aus, Sicherheit ist also gewährleistet. Ein netter Wasserpilz im Strandbereich vollendet das familientaugliche Wasservergnügen.
Seitlich am Wellenbecken sind zwei Mini-Kinderrutschen installiert. Die sogenannten Tortuga Slides sind definitiv nur für Kinder geeignet und münden direkt in den flachen Standbereich des Erlebnisbeckens.

Im mit dem Wellenbecken per Kanal verbundenen Lagunenbecken geht es eher gemächlicher zur Sache. Hier laden Sprudelliegen vor einer Palmeninsel zum Entspannen ein.

Wer will, kann über den Durchschwimmkanal ins ganzjährig nutzbare Außenbecken Außenbecken gelangen. Das beheizte Wasserangebot ist ein attraktionsreiches Becken, umringt von einer Sonnenterrasse und Liegemöglichkeiten rund um das Becken. Im Pool befindet sich ein großer Wasserpilz, eine schön angelegte Sprudelbucht, mehrere Geysire und Schwallduschen.

Wasserspaß für Kids verspricht das innen befindliche Nichtschwimmerbecken. Dieses ist mit der Wasserfläche der angrenzenden Kinder-Wasserwelt verbunden und lädt mit seiner eher flachen Wassertiefe zum Ball spielen oder herumtoben ein. Ein ganzseitiger Treppeneinstieg ermöglicht den problemlosen Zugang zum Becken.

Die Kinder-Wasserwelt besteht aus einem großen und knallbunten Wasserspielhaus, welches als Highlight einen riesigen Kippeimer zu bieten hat. Zahlreiche Spritzdüsen, Wasserkanonen und Fontänen schießen aus den bunten Rohren hervor. Die Kinderwelt ist gelungen und lädt mit interaktiven Elementen wie Wasserkanonen oder Sperr-Ventilen zum Experimentieren und Erkunden ein.

Kinder und auch Erwachsene erwartet mit insgesamt sechs Riesenrutschen eine breite Auswahl an schnellen und eher gemütlichen Spaßgeräten. Aus dem großen Rutschenturm starten vier der sechs Rutschen, zwei weitere Riesenrutschen befinden sich im Außenbereich. Diese sind bei schönem Wetter auch im Winter benutzbar.
Auf der untersten Ebene des Rutschenturms startet mit der Anaconda eine ovale Reifenrutsche. Die Rutsche erinnert stark an eine Magic Eye von Klarer, stammt allerdings vom niederländischen Hersteller Van Egdom. Zahlreiche LED-Stahler sorgen für bunte Lichteffekte, das Highlight sind aber die wechselnd bunten Kurvenelemente in der Röhre. Nach 133 Metern landet man im Flachwasser-Auslauf direkt gegenüber der Kinder-Erlebniswelt.

Von ganz oben starten die drei weiteren Rutschen des Rutschenturms im Océade Brüssel. Die Barracuda getaufte Reifenrutsche darf ab einer Mindestgröße von 1,30 Metern benutzt werden. Die Röhrenrutsche ist anfangs als grün-transluzente Röhre ausgeführt, im späteren Verlauf gesellen sich Daylight-Ringe dazu und geben der Rutschpartie ein erstaunlich gutes Geschwindigkeitsgefühl. Die Röhrenrutsche ist insgesamt 147 Meter lang und macht dank flotter Richtungswechsel und einigen kleinen Drops riesigen Spaß. Nach dem finalen Drop geht es mit ordentlich Schwung ins Plumpsauslauf-Becken. Schaumstoff-Polster verhindern dabei einen allzu harten Kontakt mit der Beckenbegrenzung.

Die Cameleon ist eine Black Hole Röhrenrutsche mit interaktiver Programmwahl. Hier kann aus insgesamt sieben verschiedenen Lichteffekt-Programmen gewählt werden. Von Regenbogenfarben über sanfte Lichtwechsel bis hin zu hektischer Diskobeleuchtung wird alles geboten. Das erneute Rutschen lohnt sich also, um alle Programme durchzuprobieren. Die Rutsche selbst bietet eine flotte und flüssige Rutschpartie und ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gleichermaßen geeignet. Je nach Rutschtechnik wird man unterschiedlich schnell und kann so auch die Geschwindigkeit beeinflussen. Nach 140 Meter ist Schluss und man landet sanft im Flachwasser-Rutschenauslauf.

Klares Highlight im Rutschenturm ist für uns die L'Ouragan. Diese komplett transluzent-pink gestaltete Turborutsche ist 80 Meter lang und glänzt mit einem für Turborutschen eher außergewöhnlichen Verlauf. Hier geht es nicht in einer einzigen, langgezogenen Kurve steil nach unten. Stattdessen erwartet den Rutscher eine sich nach unten verjüngende Spirale mit immer stärker werdenden G-Kräften. Man wird vor allem am Ende extrem in die Röhre gepresst und am Ende förmlich aus der Rutsche in den Auslauf geworfen. Dabei endet die Röhrenrutsche noch fast in der Kurve mit dem Auslaufbecken, sodass man im relativ engen Auslaufbereich gegen die Wand donnert - Vorsicht, Verletzungsgefahr! Hier wäre eine zwei bis drei Meter lange Gerade vor dem Auslauf sicher vorteilhaft gewesen. Nichtsdestotrotz eine extrem spaßige Turborutsche mit hohen G-Kräften und einem gewissen Suchtfaktor.

Idealerweise besucht man das Océade Brüssel bei gutem Wetter und angenehmen Außentemperaturen. Denn dann kommt man in den Genuss der beiden Außenrutschen direkt neben dem Außen-Erlebnisbecken. Auf der unteren Ebene des Rutschenturms hinter der Textil-Sauna im Außenbereich starten die beiden Röhren der Bala de Canón. Die Canon Balls Steilrutsche darf explizit nur von guten Schwimmern genutzt werden und ist daher für Kinder nur bedingt zu empfehlen. Für Erwachsene, welche mit dem Eintauchen in Wasser kein Problem haben, sind die beiden Röhren allerdings wahre Spaßgaranten. Nach dem Grün-Signal auf der Ampel geht es ab in die dunkle Röhre. Diese führt sofort steil nach unten und dann wieder mit einem minimalen Anstieg nach oben, wo der Auswurf wartet. Von dort fliegt man zwei bis drei Meter über das großzügig dimensionierte und über drei Meter tiefe Landebecken und taucht schließlich in selbiges ein. Der Flug durch die Luft macht wahnsinnig Spaß und die Rutsche ist absolut genial.

Von ganz oben im Außen-Rutschenturm - von welchem man im übrigen einen wunderschönen Ausblick auf Mini-Europa und das Atomium hat - starten die Salto Angels. Diese Multislide-Breitrutsche besteht aus vier Bahnen und ermöglicht so den gleichzeitigen Start mit bis zu drei Kontrahenten. Über eine große Welle geht es in typischer Breitrutschen-Manier relativ steil nach unten. Dort wird man vom Flachwasser-Auslauf sanft gebremst und schlittert noch ein paar Meter über den relativ dünnen Wasserfilm. Auch diese Rutsche macht mächtig Laune und ist im Gegensatz zu den Canon Balls auch von Kindern völlig gefahrlos zu benutzen.

Wen nach dem Spaß im Wellenbad und der Action auf den Rutschen eher das Verlangen nach Entspannung packt, kann sich im großen Warmsprudelbecken bei warmen Wassertemperaturen und viel Geblubber entspannen. Der große Whirlpool hat den Beinamen Bath of Jack Uzzi - angelehnt an den Piraten Jack Sparrow aus den Fluch der Karibik-Filmen.

Ein weiteres warmes Sprudelbad steht in unmittelbarer Nähe zum Wellenbecken. Der schöne Whirlpool bietet Platz für bis zu 12 Personen und sorgt mit vielen Unterwasser-Whirldüsen für Entspannung und Wohlbefinden.

Freunde von (Textil-)Saunen können sich im Océade Brüssel auf die große und im Eintrittspreis bereits enthaltene Textilsauna freuen. Die Sauna ist allerdings erst ab 18 Jahren freigegeben, was von den Mitarbeitern auch strikt kontrolliert wird. Mehrere Schwitzkabinen und ein Dampfbad sorgen für wohlige Wärme, das Kneipp-Tauchbecken bringt den Kreislauf nach dem Schwitzen dann richtig in Schwung. In einem Whirlpool im Saunabereich lässt es sich prima entspannen und Frischluft-Fanatiker können sich im Sauna-Garten an der frischen Luft erholen oder dort die Außen-Sauna nutzen. Eine weitere Sauna-Kabine steht übrigens am Erlebnis-Außenbecken. Auch diese Schwitzstube ist im Eintrittspreis inkludiert.