nordbad Neuss
besucht im September 2014Erlebnisbericht vom 03. Dezember 2015
Das nordbad Neuss im Stadtbezirk Weißenberg ist ein gewöhnliches Sport- und Freizeitbad, welches seinen Fokus vor allem auf Sportschwimmen, Schul- und Vereinssport legt. Neuss liegt westlich des Rheins auf der gegenüberliegenden Seite von Düsseldorf und ist mit über 150.000 Einwohner die größte Kreisstadt Deutschlands. Das nordbad Neuss wurde 1965 als reines Hallenbad eröffnet. An Freizeitspaß dachte damals keiner, Schwimmen war angesagt. 1983 kam dann die Riesenrutsche von Hartwigsen dazu und erweiterte die Einrichtung. 2007 wurde das nordbad Neuss schließlich komplett saniert, es kam ein Variodach über das Sportbecken und im Außenbereich wurde ein schöner Kinderbereich angelegt. Seit 2014 gibt es im nordbad Neuss schließlich eine separate Sauna, um auch Schwitzfreunden eine Anlaufstelle zu bieten.
Das Bad ist mit Bus und Bahn problemlos zu erreichen, direkt vor dem Bad befindet sich zu diesem Zweck eine Haltestelle. Individualreisende können auf einem kleinen kostenfreien Parkplatz direkt am Bad parken, der Haupteingang ist direkt an Sichtweite.
Bereits vor dem Betreten des Bades fallen die beiden langen Stahlschienen auf, welches links und rechts vom Eingang wegführen und auf massiven Betonpfeilern ruhen. Bei schönem Wetter und sommerlichen Temperaturen wird das Dach der Schwimmhalle aufgefahren und hier "gelagert". Erstmal geht es jetzt aber rein ins Bad und ab zum Eingangsbereich des nordbades Neuss.
Hier herrscht nüchterne Sportbad-Atmosphäre. Vorne rechts gibt es Sitzmöglichkeiten und einen Getränkeautomaten. Links befindet sich der Kassen-Counter, welcher mit seiner Vollverglasung entfernt an einen Bahnhofsschalter erinnert. Durch ein Schiebefenster kommuniziert man mit dem Personal, nach dem Bezahlen geht es dann mit der Eintrittskarte durch die Drehkreuzanlage weiter zum Umkleidebereich.
Gleich nach den Drehkreuzen kann man sich ein Kleidernetz für seine Klamotten mitnehmen, um diese in einem der zahlreichen Kleiderspinde zu verstauen. Die Umkleiden selbst sind recht modern und in Holzoptik gehalten. Helle Beleuchtung und eine klare Strukturierung lassen Wohlfühlatmosphäre aufkommen. Für die Nutzung der Kleiderspinde wird eine Euro-Münze als Pfand benötigt. Durch die sauberen und zweckmäßigen Duschen geht es nun weiter in die Schwimmhalle des nordbad Neuss.
Die Schwimmhalle mit Variodach ist angenehm hell und verfügt über eine große Glasfront, welche sich bei gutem Wetter und geöffnetem Dach fast vollständig öffnen lässt und so für Freibad-Atmosphäre sorgt. In der Halle befindet sich das große Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken. Das Becken bietet vier 25 Meter lange Bahnen und ist an seiner tiefsten Stelle 3,95 Meter tief - eine Sprunganlage abseits von den Startblöcken an jeder Bahn gibt es trotz der ausreichenden Tiefe allerdings nicht. Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich sind durch über dem Becken gespannte Leinen mit kleinen Fähnchen voneinander separiert. Der Nichtschwimmerbereich ist nur 1,35 Meter tief. Das Bade- und Schwimmvergnügen findet bei 28°C Wassertemperatur statt.
In einem Nebenraum ohne zu öffnendes Dach befindet sich das Lehrschwimmbecken. Das Becken dient gleichzeitig als Spaß- und Freizeitbecken, wird zeitweise aber auch von Schwimmkursen belegt. Die Wassertemperatur ist mit 32°C angenehm und auch ein längerer Aufenthalt ist ohne viel Bewegung möglich, ohne dass man gleich anfängt zu frieren.
Einen Kinderbereich sucht man im Hallenbad vergebens, bei schönem Wetter können sich Kids allerdings mit der Planschlandschaft im Außenbereich vergnügen. Die dreigeteilte Beckenlandschaft bietet einen großen Wasserschleier, eine wasserspeiende Figur und kleine Bodensprudler. Weitere Becken im Freibereich gibt es nicht, bei schönem Wetter kann man aber Gebrauch von der großen Liegewiese machen und auf dem Bolzplatz kicken.
Rutschenfans können sich im nordbad Neuss auf ein altes Modell einer Hartwigsen-Tunnelrutsche freuen. Das Spaßgerät aus dem Jahr 1983 bietet einen typisch schaukeligen und rabiaten Verlauf, scharfe Kurven wechseln sich mit flotten Passagen ab. Die Rutsche startet in einem eigenen Raum aus etwa sechs Metern Höhe. Eine Ampelanlage regelt den Start in die Röhre, dazu gesellt sich eine Zeitmessanlage mit Anzeigetafel für die Rekordzeit und die eigene Bestzeit. Die Rutsche ist durchgehend mit Plexiglas überdacht und wird nicht durch Effekte aufgewertet. Lediglich beim Verlassen des Tunnels in Richtung Sicherheitsauslauf durchrutscht man einen Sprühnebel. Nach 61 Metern endet die rasante Rutschpartie und damit auch unser Besuch im nordbad Neuss.
Fazit
Das nordbad Neuss hat sich seit seiner Eröffnung 1965 vom reinen Sportbad zu einem kleinen, netten Freizeitbad gemausert. Der sportliche Charakter des Bades ist unverkennbar, auch wenn im Sommer dank Variodach und aufklappbarer Seitentüren Freibad-Atmosphäre herrscht und der Freizeitspaß dann im Vordergrund steht. Rutschenfans können sich im nordbad Neuss auf eine tolle Tunnelrutsche mit guter Verarbeitung und einem netten Verlauf freuen. Zusätzlich motiviert eine Zeitmessanlage, doch noch die ein oder andere Sekunde aus der Rutsche rauszukitzeln. Eine weite Anreise lohnt sich aufgrund des begrenzten Wasserangebotes natürlich nicht, Anwohner oder Rutschenfans aus der näheren Umgebung sollten sich das Bad aber auf alle Fälle ansehen - Rutschenspaß ist garantiert!
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