Maya Mare Halle

Auf geht's nach Halle! Die Stadt an der Saale bildet gemeinsam mit der benachbarten Großstadt Leipzig den Ballungsraum Leipzig-Halle. Klar, dass es für die über eine Million Einwohner des Einzugsgebietes ein adäquates Freizeit- und Erlebnisbad geben muss. Das Maya Mare Halle liegt am südlichen Stadtrand in ruhiger Lage, ist aber trotzdem gut über die Bundesstraße B91 erreichbar und bietet zahlreiche Parkplätze für Anreisende mit dem PKW in einem eigenen, kostenpflichtigen Parkhaus.
Bus- und Bahnfahrer gelangen vom Hauptbahnhof Halle direkt mit dem Bus bis fast vors Bad. Wer also mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, spart sich die Parkgebühren, hat dafür aber die Kosten von Bus und Bahn zu tragen. Ein recht langer, breiter Weg führt dann direkt zum Haupteingang des Maya Mare Halle, welches mit bunten Farben und dem einzigartigen Logo mit der Symbolik der einstigen Hochkultur aus Mexiko auf sich aufmerksam macht.

Bereits der Eingangsbereich vermittelt mexikanische Urlaubsatmosphäre mit gestalterischen Elementen wie verzierten Steintafeln oder Säulen im Maya-Stil.Wie es sich für ein Freizeit- und Erlebnisbad gehört, gibt es auch im Maya Mare Badekleidung und -zubehör zu kaufen. Am großen Kassentresen wird man vom Personal freundlich begrüßt und bei Bedarf zu den einzelnen Tarifen für die Sauna und das Erlebnisbad beraten. Nach dem Bezahlen gelangt man durch eine Drehkreuzanlage weiter zu den Umkleiden.

Um zum Umkleidebereich zu gelangen, muss man ungewöhnlicherweise erst ganz kurz durch das Erlebnisbad. Dort spürt man richtig die Wärme der Badelandschaft und ist nur durch eine Absperrung von der Erlebniswelt getrennt. Durch eine Tür geht es in den als Maya-Pyramide gestalteten Eingang des Umkleidebereichs. In den Umkleiden ist in zahlreichen, verschiedenfarbigen Einzelkabinen ausreichend Platz, um sich umzuziehen. Die abgestreiften Klamotten sowie nicht benötigte Handtücher oder Taschen kann man in einem der zahlreichen Schließfächer verstauen. Auch hier helfen später die Farben, den jeweiligen Schrank einfacher zu finden.
Sowohl Umkleiden als auch die Duschen sind sehr sauber und durch die Glasoptik der Umkleidekabinen und Schließfächer entsteht ein edles Ambiente. Nach der obligatorischen Körperpflege geht es rein in die Maya-Erlebniswelt des Maya Mare Halle.

Die Gestaltung im Maya Mare kann man getrost als einzigartig bezeichnen. Der gesamte Badbereich ist in hellen Sandstein-Farben gehalten, das Wasser der Becken schimmert türkis-blau und die imposante Holzbalken-Konstruktion, auf der die Decke ruht, wird von massiven Felssäulen getragen. Die gesamte Beckenlandschaft wird umgeben von zahlreichen Pflanzen in angelegten Beeten, dazu gesellen sich zahlreiche Liegemöglichkeiten. Große, trichterförmige Lichteinlässe hellen die gesamte Szenerie auf, das restliche Tageslicht fällt durch die große Glasfront Richtung Außenbereich.
Das Erlebnisbecken im vorderen Bereich bietet Unterwasserliegen in einer kleinen Bucht, dazu gesellt sich für die Action ein angenehm flotter Strömungskanal. Drei Schwallduschen ergänzen die Wasserlandschaft. Leider beträgt die Wassertemperatur nur 27°C, hier sind wir aus anderen Erlebnisbädern teils deutlich wärmere Temperaturen gewöhnt.

Das Erlebnisbecken geht nahtlos in die restliche Beckenlandschaft und den Lazy River Wildwasserkanal über. Dieser große Wasserkanal schlängelt sich durch den gesamten vorderen Erlebnisbereich, vollführt dabei mehrere Kurven und bildet sogar kleine Ruheinseln aus, welche nur über schmale Treppen und Brücken erreichbar sind.

Dieser überdimensionale Strömungskanal führt durch den Außenbereich und somit durch das Außenbecken, die Strömung ist dabei jeweils im Außenbereich des Beckens zu spüren. Im Außenbecken gibt es außerdem eine nicht begehbare Felseninsel mit großem Wasserfall. Sieht optisch schön aus und kann auch als gigantische Nackendusche benutzt werden.

Am anderen Ende des großen Erlebnisbereiches befindet sich das große Wellenbecken, welches eingebettet in Maya-Mauerwerk bei 28°C Wassertemperatur Wellenspaß verspricht. Der flache Strandeinstieg ermöglicht den einfachen Zugang ins Wasser. Die Brandung ist sehr familienfreundlich, lediglich im vorderen Bereich brechen die Wellen etwas spektakulärer in sich zusammen. Ein mittig angebrachter Podest im Einstieg erlaubt das Ausruhen außerhalb des Wassers und ermöglicht einen Blick über das Wellenabenteuer.

Extrem gelungen ist das zweigeteilt angelegte Kindererlebnisbecken. In zwei Becken mit verschiedenen Spielgeräten können sich Kids bei mexikanischem Flair austoben. Eine Schildkröte mit großem Sonnenhut und ein Kaktus bringen spielerisch die fremde Kultur näher, eine weitere Schildkröte hält eine Tuba in der Hand, aus der das Wasser herausströmt und so für einen kleinen Regenschauer sorgt. Eine Kinderrutsche und vier Mini-Kippeimer runden das gelungene und quietschbunte Kinderangebot ab. Die Wassertemperatur ist überdies mit 35°C sehr angenehm und absolut kindertauglich.

Für Entspannung im Maya-Abenteuer sorgen die zwei Whirlpools, welche nett in die Szenerie eingebettet sind. Ähnlich wie im Kinderbereich herrschen auch hier 35°C Wassertemperatur und so kann man sich nach dem doch recht kühlen Erlebnisbecken-Abenteuer aufwärmen.

Zwischen Kinderbereich und Erlebnisbereich befindet sich der große Rutschenturm. Die vier Startplattformen sind durch ein großes und breites Treppenhaus zu erreichen. Die Größe ist vor allem wegen der beiden Reifenrutschen gut gewählt, sodass man auch mit Doppelreifen problemlos die Treppen hinauf kommt.
Die Doppelbob Rutsche kann sowohl mit Einzel- als auch mit Doppel-Reifen benutzt werden. Der Start in alle vier Rutschen wird von jeweils einer Startampel geregelt. Im Maya Mare Halle startet man allerdings nicht bei grün, sondern muss bei gelb in die Röhre starten. Die Reifenrutsche startet von ganz oben, entsprechend ist ordentlich Schlepperei angesagt. Die lohnt sich allerdings: Die Riesenrutsche ist 141 Meter lang und macht dank gutem Verlauf mit zahlreichen Richtungswechseln und langen Spiralen mächtig Laune.

Die zweite Reifenrutsche ist ebenfalls gelungen, ist mit 88 Metern allerdings wesentlich kürzer. Hier startet man allerdings auch von der untersten Plattform aus. Auch diese Rutsche ist angenehm schnell, geht aber ein Stück gemächlicher zur Sache. Dafür hat es der Auslauf in sich. Wer hier nicht aufpasst, überschlägt sich nach der langen Rechtskurve und fällt aus dem Reifen. Hier wäre eine kurze Gerade nach der Kurve besser gewesen.

Die beiden Highlights starten von der mittleren Ebene. Da ist zum einen der Langnese Laser Express, welcher mit 122 Metern Länge schön lang ist. Die Black Hole Riesenrutsche wartet mit verschiedenen Lichteffekten auf. Früher gab es wohl mal Lasereffekte, diese waren bei unserem Besuch aber außer Betrieb. Auch die an den Stellen früher aktiven Wasserfälle gibt es nicht mehr. Dennoch macht die Rutsche mit ihrem rasant-schnellen Verlauf ordentlich Spaß und ein Wasserschleier in der Rutsche sorgt für einen zusätzlichen Überraschungsmoment. Im Flachwasser-Auslauf wird man sanft aufgefangen und kann gleich zur nächsten Rutschpartie starten - das Treppenhaus liegt direkt gegenüber.

Klarer Spaßgarant ist die Speedy Rutsche. Die gelbe, transluzente Turborutsche ist 77 Meter lang und damit fast nur halb so lang wie die Black Hole, startet aber aus der selben Höhe. Diese Rutsche ist zusätzlich zur Ampel durch eine Drehkreuzanlage gesichert, sodass man erst starten kann, wenn der Vorausrutschende das Drehkreuz am Auslauf verlassen hat. Die Rutsche startet mit einer harmlosen und recht langsamen Linkskurve. Urplötzlich geht es in eine Rechtskurve über, auf der man immer schneller wird. Die Kurve verjüngt sich zum Ende hin, man wird dadurch immer mehr in die Röhre gepresst. Die spektakuläre Rutschpartie endet mit dem Aufschlag im Flachwasser-Auslauf. Die Rutsche gehört nicht unbedingt zu den schnellsten Turborutschen, macht aber durch den zuerst langsamen und dann immer schneller werdenden Verlauf richtig Spaß.