Maritimo Oer-Erkenschwick

Am nördlichen Rand des Ruhrgebietes in Nordrhein-Westfalen liegt die Stadt Oer-Erkenschwick. Vormals bekannt war das Freizeit- und Erlebnisbad Stimbergpark, welches 2004 durch das Maritimo Oer-Erkenschwick ersetzt wurde. Mit dem Maritimo bietet der private Badbetreiber monte mare im Stimbergpark ein vielfältiges Wasserangebot mit mehreren Bereichen: Sauna, Erlebnisbad und Sportbad. Im Sommer kommt noch ein umfangreiches Freibad dazu.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen kostenfreie Parkplätze zur Verfügung und dank Haltestelle in unmittelbarer Nähe ist auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln kein Problem.

Das Foyer ist dank großer Glasflächen und hoher Decke angenehm offen und freundlich gestaltet. An der Kasse rechts bekommt man seine Chipcoins zum Eintritt durch die Drehkreuze. Auf der linken Seite direkt neben dem Eingang stehen gemütliche Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Hier kann man sich niederlassen, um auf Freunde zu warten oder auf die Freundin, die mal wieder nicht mit dem Umziehen in den Umkleiden fertig wird.

Sobald man durch das Drehkreuz durch ist, geht es in die Umkleiden. Diese sind - typisch für ein Bad der monte mare Gruppe - schlicht und einfach gehalten, die Farbtöne bewegen sich hier von weiß über grau hin zu blau. Die Umkleidekabinen und der gesamte Umkleide- und Duschbereich war bei unserem Besuch sehr sauber, hier hat das Reinigungspersonal ganze Arbeit geleistet. Neben Einzelkabinen existieren auch Familien-Umkleiden, welche auch ausreichend groß für Mutter, Vater und zwei kleine Kinder sind und damit den Namen Familienumkleide tatsächlich verdienen.

Der Freizeit- und Erlebnisbereich befindet sich inmitten einer hellen Halle, welche mit großer Glasfront jede Menge Tageslicht ins Innere lässt. Hier und da säumen ein paar Pflanzen das Bild und stimmige Becken- und Umgebungsbeleuchtung lässt Wohlfühl-Atmosphäre aufkommen. Am Rand des Beckens stehen Liegen zum Ausruhen zur Verfügung, weitere Liegemöglichkeiten gibt es auf einer Empore, welche per Treppe erreichbar ist.

Im großen Erlebnisbecken gibt es zahlreiche Wasserdüsen, Geysire und als Hauptattraktion einen Kletterberg mit glatter Oberfläche und darin eingelassenen Kletter-Stufen. Wenn man oben angelangt ist, kann man an den Seiten auf planen Flächen ins Wasser rutschen. Da der Kletterberg von jeder Seite bestiegen werden kann, bieten sich hier auch Wettkämpfe um den schnellsten Kletterkünstler an. Von oben hat man eine schöne Aussicht über das Erlebnisbecken und die Schwimmhalle. Das Wasser ist angenehm warm und lädt zum Verweilen ein.

Das Erlebnisbecken ersteckt sich über einen Durchschwimm-Kanal ins ganzjährig beheizte Außenbecken, wo mehrere Schwallduschen, ein Strömungskanal und Whirlliegen untergebracht sind. Zwei Wasserfontänen sorgen zeitweise für Unterhaltung.

Im Inneren wird auch für kleine Badegäste Einiges geboten. So gibt es ein Planschbecken, in welchem sich verschiedene, wasserspeiende Figuren tummeln. Eine Wasserkanone und ein Wasser-Rad mit Wasserpumpe sorgen zusätzlich für Wasserspaß. Highlight für die kleinen ist die Edelstahl-Rutsche, welche aus einem separaten Mini-Rutschenhaus ins Planschbecken hinab führt. Gut gefallen hat uns hier außerdem die runde Anordnung mit großer Glasfront und vielen Sitzmöglichkeiten für Eltern.

Für Entspannungsliebhaber bietet das Maritimo Oer-Erkenschwick ein Warmbecken mit Sprudelbänken und einem Wasserfall, hinter welchem sich eine kleine Höhle verbirgt. Das Wasser ist angenehm warm und lädt zum Entspannen ein. Die stimmige Beleuchtung vor einer weinroten Wand mit Steinverzierung hat uns gut gefallen und wirkt nobel.

Ein weiteres, warmes Becken ist das große Sprudelbecken. Dieser überdimensionale, runde Whirlpool am Rand des Erlebnisbeckens bietet Platz für bis zu zehn Personen. Mit herrlich warmem Wasser und angenehmem Geblubber aus ettlichen Düsen in der runden Sitzbank kann man so richtig dem Alltag entfliehen und abschalten.

Neben der schönen Beckenlandschaft im Erlebnisbereich hat das Maritimo Oer-Erkenschwick zwei Riesenrutschen zu bieten. Diese starten aus einem separaten Rutschenturm im linken, hinteren Teil der Erlebnisbad-Halle. Der Rutschenturm wirkt leider etwas heruntergekommen, abgeplatzte Farben und unangenehme Zugluft fallen negativ auf. Laut Badbetreiber ist das Problem durchaus bekannt, allerdings gibt es mit der Stadt als Besitzer des Gebäudes Streitigkeiten, welche Investitionen zur dringend notwendigen Sanierung verhindern.

Aber wir sind ja zum Rutschen hier, also Reifen in die Hand und über die Wendeltreppe den Turm hinauf. Dort wartet etwa auf der Hälfte des Turmes der Einstieg in die Reifenrutsche. Nach dem Grünsignal der Ampelanlage geht es los in die grüne Röhre.

Die Rutschpartie wird dank flottem Start und einer folgenden 360°-Helix relativ flott und man schwingt in den Kurven teils kräftig nach oben. Eine langgezogene Rechtskurve bringt einen nach 65 Metern ins Auslaufbecken. Dieses ist zwar ausreichend dimensioniert, durch die aufschwappende Welle sollte man sich allerdings beeilen, aus dem Reifen auszustehen. Denn wenn die Welle zurückkommt, haut diese einem den Reifen unter dem Hintern weg. Insbesondere für Außenstehende ist das dann lustig mit anzusehen.

Von ganz oben startet die Black Hole Riesenrutsche. Der Start in die 87 Meter lange Röhre wird durch eine Ampelanlage geregelt. Ein kleiner Drop am Anfang sorgt für eine gute Anfangsgeschwindigkeit, danach geht es durch zwei 360°-Kurven und dazwischenliegende Geraden dem Auslauf entgegen. Die Abfahrt ist flott und macht Spaß, die Übergänge sind allerdings deutlich spürbar - hier sollten die Fugen unbedingt mal geprüft und saniert werden.

Bei unserem Besuch waren die Lichteffekte und Soundeffekte aufgrund einer defekten Sicherung außer Betrieb, laut Betreiber sollte das Problem allerdings mittlerweile behoben sein. Und so warten in der Rutsche verschiedene LED-Lichteffekte, Blitzer und Lauflichter auf den Rutscher. Zusätzlich wird die Röhre beschallt.

Die Rutschen machen Spaß und haben einen teils interessanten Verlauf, insbesondere die relativ vielen 360°-Helixe machen Laune. Mit Lichteffekten können wir uns die Black Hole noch ein gutes Stück besser vorstellen, so war es einfach nur ein Rutsch ins Schwarze.

Für sportlich Ambitionierte bietet das Maritimo Oer-Erkenschwick ein separates Sportbad. In einer großen Schwimmhalle mit zwei großen Glasfronten können sich Schwimmer in einem 25 Meter langen Sportbecken austoben. Auf sechs Bahnen, wovon drei durch Wave Killer voneinander getrennt sind und so die entstehenden Wellen im Zaum halten, steht genügend Platz zur Verfügung. Startblöcke an jeder Bahn ermöglichen außerdem den sportlichen Start ins kühle Nass.

Das zweite Becken im Sportbad ist das Lehrschwimmbecken, welches - wie der Name bereits vermuten lässt - fürs Schwimmen lernen, Schulsport und Wassergymnastik gedacht ist. In nett beleuchteter Atmosphäre und mit angenehmen Wassertemperaturen kann Schwimmen lernen wohl kaum angenehmer gestaltet werden.

Der dritte, aufpreispflichtige Bereich ist der Saunabereich, welcher bereits durch seine schöne Sauna-Bar besticht. Hier können kühle Getränke und Snacks in gemütlicher Atmosphäre und Blick aufs Erlebnisbad zu sich genommen werden. Gepolsterte Sitzmöbel und sogar eine afrikanisch angehauchte Couch-Ecke laden zum Entspannen ein. Die Sauna selbst bietet 11 verschiedene Saunabäder, einen großen Saunagarten und separate Becken für die Saunagäste.