Freibad Fürstenfeld
besucht im Mai 2015Erlebnisbericht vom 10. Juni 2015
Das Brentanobad in Frankfurt am Main ist das größte Beckenbad in Deutschland. Mit über 11.000 Quadratmetern Wasserfläche ist der Pool mit seinen 220 Metern Länge und teilweise 50 Metern Breite eine wahre Attraktion in der Finanzmetropole. Fast schon klein wirkt das Brentanobad gegen das Freibad Fürstenfeld in Österreich, welches mit einer Gesamtwasserfläche von 23.000 Quadratmetern und einer Geländegröße jenseits der 100.000 Quadratmeter als größtes Beckenbad in Mitteleuropa gilt. Die Anreise nach Fürstenfeld gestaltet sich über die in der Nähe befindliche Süd-Autobahn A2 problemlos. So finden auch Fernreisende und Urlaubsgäste schnell in das in der südöstlichen Steiermark gelegene Erlebnis-Freibad direkt an der Feistritz. Direkt vor dem Haupteingang gibt es zahlreiche kostenfreie Parkplätze.
Wer das Bad bei weniger guten Witterungsverhältnissen besuchen möchte, sollte vorher kurz an der Kasse anrufen, um sich zu vergewissern, ob denn auch tatsächlich geöffnet ist. Denn das Bad wird bei schlechtem Wetter geschlossen oder wird morgens erst gar nicht geöffnet.
Nach dem Bezahlen an der Kasse geht es auch schon rein ins Badevergnügen. Einen Kassenautomaten gibt es nicht, der Zutritt ist also nur bei Besetzung der Kasse möglich.
Der Eingangsbereich und auch die Umkleiden sind vollständig überdacht. Die Umkleidekabinen bieten ausreichend Platz, um sich gemütlich umzuziehen. Auch die sanitären Anlagen mit Duschen und Toiletten befinden sich im Hauptgebäude. Schließfächer gibt es zahlreiche, Schlüssel dafür müssen an der Kasse gegen eine Kaution von 20,00 Euro ausgeliehen werden. So wird Dauereinschluss von Wertsachen oder das ständige Blockieren von Spinten vermieden. Der Schlüssel muss folglich auch beim Verlassen des Bades zurückgegeben werden.
Das Freibad-Areal lässt kaum Wünsche offen, wenn es um den passenden Liegeplatz geht. Es gibt schattige Plätze unter Bäumen, am Waldrand und unter bereitgestellten Schirmen. Sonnenanbeter können sich auf der riesigen, über 100.000 Quadratmeter großen Liegewiese breit machen. Bademeister sind auf dem Areal grundsätzlich mit dem Fahrrad oder mit elektrisch betriebenen Segway-Rollern unterwegs, um die teils großen Entfernungen schneller zu überbrücken. Positiv aufgefallen sind uns die zahlreichen großen Abfall-Sammelstationen, welche die Abfallentsorgung erleichtern und so einen Beitrag dazu leisten, die Anlage möglichst sauber zu halten.
Im Freibad Fürstenfeld gibt es gleich zwei Restaurants bzw. Biergärten. Eines befindet sich direkt im Eingangsbereich, das zweite liegt auf der gegenüberliegenden Seite am anderen Ende des Bades. So ist auch hier die Versorgung sichergestellt, egal wo man sich auf dem großen Gelände niederlässt.
Der Wasserspaß beginnt direkt vorne neben dem Eingangsbereich. Dort befindet sich das große Sprungbecken. Der zehn Meter hohe Sprungturm steht am Rand des tiefblauen Beckens. Neben der Zehn-Meter-Sprungplattform sind an dem Turm weitere Sprungmöglichkeiten angebracht. Unten geht es los mit einer Drei-Meter-Sprungplattform und einem parallel dazu startenden Drei-Meter-Sprungbrett. Eine Fünf-Meter-Sprungplattform und eine 7,5-Meter-Sprungplattform komplettieren den Turm. Ein separates Sprungbrett bringt nicht ganz so mutige Springer aus einem Meter Höhe ins Becken.
Angrenzend an das Springerbecken befindet sich das große Schwimmerbecken welches dank acht Bahnen und 50 Metern Länge kaum Wünsche offen lassen dürfte. Zudem führen Startblöcke an jeder Bahn ins Wasser. Für ruhiges Bahnen ziehen sorgen zudem Wave Killer, welche alle Bahnen voneinander trennen und so Wellenbewegungen im Becken minimieren.
Für Nichtschwimmer wird im Freibad Fürstenfeld in der Steiermark ein Traum wahr - ein größeres Freizeit- und Erlebnisbecken gibt es in Mitteleuropa nirgends! Der riesige Badeteich sieht zwar aus wie ein natürliches Gewässer, auch die grün-braune Farbe deutet darauf hin. Allerdings handelt es sich bei dem Riesenpool um ein normales Freibad-Becken, welches auch an die Filterung angeschlossen ist. Eine Heizung darf man freilich nicht erwarten, das wäre bei diesen Wassermassen pure Verschwendung. Aber auch so heizt sich das fast 200 Meter lange und an der breitesten Stelle 80 Meter breite Becken im Sommer ordentlich auf und sorgt für warmes Badevergnügen zur Hauptsaison.
Auf dem See treiben zwei große Wasser-Spinnen als Spielgeräte, außerdem gibt es eine befestigte Insel. Im hinteren Teil geht das Becken fast nahtlos in einen Kinderbereich mit blauer Untergrundfarbe über. Das Kinderplanschbecken wird durch ein Metallgitter vom großteils 1,40 Meter tiefen Wasser im Hauptbecken getrennt, sodass Kids unter Beaufsichtigung ungestört im flachen Wasser toben können. Für erstes Rutschvergnügen sorgt eine in sich gewundene Rutsche im Schlangendesign. Sonnenschirme spenden auch an heißen Tagen Schatten, auch wenn die Sonnenabdeckung natürlich nicht das gesamte Becken umfasst.
Abseits vom Wasser können sich Kinder auf zahlreichen Spielplatz-Spielgeräten austoben, durch Krabbeltunnel kriechen oder im Sand spielen. Für Erwachsene bietet sich ein Match auf einem der beiden Beachvolleyball-Felder an. Auch für Kicker ist gesorgt. Dank Bolzplatz mit Toren kommen auch Fußballfreunde auf ihre Kosten. Weitere Unterhaltung bieten Tischtennisplatten - Schläger und Bälle muss man selbst mitbringen.
Das größte Beckenbad in Österreich hat natürlich auch Rutschen für Rutschenfans zu bieten. Beide Riesenrutschen starten auf halber Strecke des Badeteichs und münden in eigenen Auslaufbecken. Die gelbe Breitwellenrutsche ist dabei mit fast 20 Metern Länge gar nicht mal kurz geraten und macht vor allem mit mehreren Personen gleichzeitig Laune. Man muss sich allerdings beherzt auf die Rutsche schwingen, um etwas Geschwindigkeit drauf zu kriegen. Im Sitzen macht die Rutsche weit weniger Spaß, liegend rutschen ist angesagt.
Beim zweiten Spaßgerät geht es wenig zimperlich zur Sache. Die Roka-Nautic Freibadrutsche ist 116 Meter lang und startet aus über elf Metern Höhe von einem eigenen Rutschenturm aus. Die Startplattform ist über eine Wendeltreppe erreichbar. Die Rutsche sieht durch ihre rot-orange-gelben Segmente schon interessant aus und jeder der drei Rutschenabschnitte hat seine Besonderheiten. Der Start ist bereits schwungvoll, über einen kleinen Drop erreicht man schon am Anfang eine ordentliche Geschwindigkeit. Durch eine Spirale geht es dann zum nächsten, orangenen Rutschenabschnitt. Hier folgt dann ein plötzlicher Richtungswechsel und man wird durch einen Jump weiter beschleunigt.
Jetzt geht es durch eine rechtsläufige Spirale mit ordentlich Speed weiter Richtung gelbem Rutschenabschnitt. Der hier angebrachte Jump ist nochmals deutlich flotter als der vorherige und die Schwallblenden erfüllen spätestens in der nächsten, nun rechtsläufigen Kurve ihren Zweck. Man schaukelt kräftig auf und schwingt dann hin und her, ohne merklich an Geschwindigkeit zu verlieren. In der letzten Kurve wird man kräftig in die Bande gedrückt ehe es über die Schlussgerade durch ein Tunnelelement zum Flachwasser-Auslauf geht. Auf einer Zeitmesstafel bekommt man nun auch seine Rutschenzeit präsentiert.
Die Freibadrutsche im Freibad Fürstenfeld ist der Kracher und ein geniales Spaßgerät, welches durch saubere Verarbeitung und einen genialen Verlauf sowie bunte Farbgebung auf ganzer Linie überzeugt. Unbedingt rutschen, es lohnt sich!
Fazit
Größer geht kaum: Schon alleine das riesige, fast 200 Meter lange Freizeit- und Nichtschwimmerbecken im Freibad Fürstenfeld in der Steiermark rechtfertigt einen Besuch in der toll angelegten und sehr gepflegten Freizeitanlage. Neben viel Wasser gibt es auch reichlich Verpflegung und viele Möglichkeiten, sich auch außerhalb des Wassers zu beschäftigen. Highlight ist natürlich die bunte Riesenrutsche, welche durch den teils spektakulären Verlauf und die durchgängig hohe Geschwindigkeit auf ganzer Linie überzeugt. Die Breitrutsche ist eine nette Ergänzung, dürfte aber gerne etwas steiler sein. Urlauber und Anwohner sollten sich das Freibad Fürstenfeld auf jeden Fall für einen Besuch vormerken - Sonne und warme Außentemperaturen vorausgesetzt.
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